Verschlusszeit

Die richtige Belichtung bestimmen: Verschlusszeit einfach erklärt!

Die Verschlusszeit ist, neben der Blende und dem ISO-Wert, eines der drei zentralen Elemente, das sowohl die Belichtung als auch die künstlerische Wirkung eines Fotos maßgeblich beeinflusst. Wie der Name schon sagt, legt die Verschlusszeit fest, wie lange der Kameraverschluss ab dem Auslösen offen bleibt und damit, wie viel Licht innerhalb dieses Zeitraumes den Sensor erreicht. 

Nochmal einfach: die Dauer, in der der Verschluss geöffnet ist, bestimmt die aufgenommene Lichtmenge. Dadurch ergibt sich bei längeren Verschlusszeiten, bspw. 1/60 Sekunde, eine längere Belichtung des Sensors, sodass mehr Licht ins Bild gelangt und das Foto heller erscheint. Umgekehrt bewirkt eine kurze Verschlusszeit, wie etwa 1/250 Sekunde oder schneller, dass weniger Licht einfällt. Diese Möglichkeit, zwischen Sekundenbruchteilen und mehreren Sekunden zu variieren, erlaubt es, unterschiedliche Lichteffekte gezielt zu steuern.

Ein wichtiger Aspekt der Verschlusszeit ist ihre Auswirkung auf die Bewegungsunschärfe. Eine längere Belichtungsdauer kann dynamische Bewegungen weich wirken lassen und dem Bild einen fließenden Eindruck verleihen. Andererseits sorgen kurze Verschlusszeiten dafür, dass auch schnelle Bewegungen scharf eingefroren werden. Diese Flexibilität eröffnet kreative Spielräume, um entweder dynamische oder statische Effekte zu erzielen.

Wie hängen Verschlusszeit und Blende zusammen?

Neben der reinen Belichtungsdauer gibt es eine wechselseitige Beziehung zwischen Verschlusszeit und Blende. Beide Parameter bestimmen zusammen, wie viel Licht den Bildsensor erreicht. So kann man bspw. mit 1/30 Sekunde bei einer Blende von f/5.6 die gleiche Lichtmenge erzielen wie mit 1/8 Sekunde bei f/11. Dieses Zusammenspiel ermöglicht es, verschiedene Kombinationen zu nutzen, um die gewünschte Belichtung zu erreichen, ohne dass sich das gesamte Licht verändert.

Wenn du ohne Stativ fotografierst, solltest du 2 Faustregeln beachten:

  • Verwende idealerweise eine Verschlusszeit von 1/200 Sekunde, um Verwacklungen zu vermeiden.

  • Achte darauf, dass die Belichtungszeit bei kleinen Brennweiten (bis ca. 60 mm) mindestens 1/60 Sekunde beträgt, um scharfe Aufnahmen zu erzielen.

Die Verschlusszeit ist ein mächtiges Werkzeug in der Fotografie, das nicht nur die Helligkeit, sondern auch den Charakter eines Bildes beeinflusst. Durch das Verständnis und die gezielte Steuerung von Verschlusszeit, Blende und ISO-Wert kannst du sowohl technische als auch kreative Herausforderungen meistern und beeindruckende Fotos kreieren. Wenn du mehr zu den einzelnen Elementen der Fotografie erfahren möchtest, schau doch gerne auch bei unseren Blogbeiträgen zur ISO und Blende vorbei. Und bei offenen Fragen und Tipps rund um die analoge Fotografie und Filmentwicklung steht dir dein DASEIN Film Lab jederzeit zur Verfügung!

Dieser Artikel wurde von Marlena Brill verfasst.